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Über den Wolken – Ein goldener Ausflug zum Hochwechsel

  • Writer: Walter Rekirsch
    Walter Rekirsch
  • 27 minutes ago
  • 3 min read

Der Tag begann unscheinbar. Unten im Weinviertel klammerte sich hartnäckiger Nebel an die Hänge von Leobendorf, grau und dumpf wie ein Novembermantel, der das Land nicht loslassen wollte.


Doch manchmal – und das sind die Momente, die einen als Fotograf immer wieder hinausziehen – spürt man instinktiv, dass darüber etwas anderes wartet. Etwas Größeres.

Gegen Mittag packten Roman und ich unsere Ausrüstung, stiegen ins Auto und brachen aus dem Nebelmeer auf.


Unser Ziel: der Hochwechsel.Ein Berg, der nicht nur Aussicht verspricht, sondern Stimmungen schenkt.

Je weiter wir fuhren, desto heller wurde die Welt. Der Nebel riss auf, Licht brach durch, und als wir schließlich die Passhöhe erreichten, öffnete sich ein Panorama, das einem den Atem nahm: Ein Himmel voller Struktur, Bewegung und gewaltiger Farbharmonie – die Bühne für einen Abend, der uns in Erinnerung bleiben wird.


Gegen 14:00 Uhr trafen wir am Plateau ein. Die Sony Kameras, gewohnt zuverlässig und kompakt, waren schnell aufgebaut. Die Zeitraffer-Kameras liefen an, und alles deutete darauf hin, dass dieser Tag sich zu etwas Besonderem entwickeln würde.Doch wir hatten keine Ahnung, wie besonders.


Die Bilder – und die Geschichten, die sie erzählen

Die Kapelle im goldenen Sturm

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Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Tamron 17-24/2.8 | Brennweite: 17mm | Blende: F20 | Belichtungszeit: 1/125 s | ISO: 100 | Stativ: ja


Vor uns stand die markante Kapelle am Hochwechsel – ein hölzerner Zeuge unzähliger Stürme, Sonnenuntergänge und Wanderer. Doch an diesem Tag schien sie nicht einfach dazustehen: Sie wurde Teil des Himmels.


Die Wolken darüber wirkten wie gemalt, dramatische Strukturen türmten sich übereinander, während das Licht am Horizont in flüssigem Gold brannte. Die Kapelle schnitt wie ein einsamer Zeiger in dieses gewaltige Firmament.


Man spürt beim Betrachten, dass dieser Moment nicht wiederholbar war. Ein Atemzug der Natur, eingefangen in der perfekten Symbiose aus Licht, Architektur und Landschaft.


Der Sonnenstern – ein göttlicher Funke

Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Tamron 17-24/2.8 | Brennweite: 17mm | Blende: F20 | Belichtungszeit: 1/125 s | ISO: 100 | Stativ: ja
Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Tamron 17-24/2.8 | Brennweite: 17mm | Blende: F20 | Belichtungszeit: 1/125 s | ISO: 100 | Stativ: ja

Dieses Bild ist nicht „nur“ ein Sonnenuntergang. Es ist ein Statement. Der Moment, in dem die Sonne am Rand der Kapelle durchbricht, war geradezu choreografiert.


Ein Sonnenstern, glasklar, riesig, kraftvoll. Er breitet sich wie ein Feuerwerk über Himmel und Erde aus und lässt die Kapelle von innen heraus glühen. Die Verglasung im Turm reflektiert das Licht, als würde die Kapelle selbst zum Leuchtturm der Berge werden.


Das ist einer dieser Shots, die man als Fotograf nicht planen kann. Man kann nur bereit sein – und ich war bereit.


Wenn Tag und Nacht sich die Hand geben

Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Tamron 17-24/2.8 | Brennweite: 17mm | Blende: F20 | Belichtungszeit: 1/125 s | ISO: 100 | Stativ: ja
Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Tamron 17-24/2.8 | Brennweite: 17mm | Blende: F20 | Belichtungszeit: 1/125 s | ISO: 100 | Stativ: ja

Das dritte Motiv zeigt die Kapelle seitlich beleuchtet vom letzten Licht des Tages. Der Boden schimmert warm im tiefstehenden Sonnenlicht, während der obere Himmel bereits kühl und blau wird.Die Kapelle steht genau zwischen diesen Welten – ein Grenzstein zwischen Tag und Nacht.


Dieses Bild erzählt Ruhe.

Es erzählt Übergang.

Es erzählt den Moment kurz bevor die Welt innehält.


Das goldene Meer der Berge

Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Canon 70-200/4 | Brennweite: 200mm | Blende: F8 | Belichtungszeit: 1/500 s | ISO: 100 | Stativ:  ohne
Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Canon 70-200/4 | Brennweite: 200mm | Blende: F8 | Belichtungszeit: 1/500 s | ISO: 100 | Stativ: ohne

Die Fernsicht an diesem Abend war surreal. Die Berge lagen wie übereinander gestapelte Schatten, jede Schicht ein bisschen heller, ein bisschen weicher als die davor.


Diese Aufnahme wirkt fast wie ein japanisches Tuschbild – minimalistisch und doch überwältigend.


Keine Hektik, kein Vordergrund, keine Ablenkung – nur Licht, Form, Tiefe.


Die Burg im Nebelstrom

Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Canon 70-200/4 | Brennweite: 200mm | Blende: F8 | Belichtungszeit: 1/500 s | ISO: 100 | Stativ:  ohne
Kamera: Sony A6600 | Objektiv: Canon 70-200/4 | Brennweite: 200mm | Blende: F8 | Belichtungszeit: 1/500 s | ISO: 100 | Stativ: ohne

Dann – ein absoluter Glücksfund.


Tief unter uns wälzten sich die Nebel wie schwere, goldene Wolken durch die Täler, und mitten darin ragte eine kleine Burg oder ein Gutshof hervor.


Wie eine Insel, die gerade in einem Sturm entstanden ist. Der Kontrast zwischen Herbstwald, Nebel und Abendlicht wirkt wie eine Szene aus „Herr der Ringe“. Dieses Bild hat eine Magie, die man nicht mehr vergisst.


Es zeigt, wie bedeutend Komposition und Timing sind – und wie sehr die A6600 mit ihrem APS-C-Crop-Faktor hier Vorteile bringt: enorme Reichweite, scharfe Details, perfekte Freistellung.


Der Abschluss – Ein Abend, der bleibt


Als wir schließlich unsere Rucksäcke packten und die letzten Aufnahmen sichten konnten, wurde uns klar: Wir hatten nicht nur den Nebel hinter uns gelassen. Wir hatten einen dieser seltenen Tage eingefangen, an denen Licht, Timing, Ort und Stimmung perfekt zusammenfallen.

Ein Tag, der uns wieder daran erinnert hat:


Warum wir rausgehen.

Warum wir fotografieren.

Warum wir bereit sind, zu warten, zu frieren, zu hoffen – nur für diesen einen Moment.

Und dieser Moment war gestern.

Am Hochwechsel.

Über den Wolken.




 
 
 

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