Warum habe ich meine Sony A6400 zu einer Vollspektrumkamera umbauen lassen?
In diesem Blog will ich versuchen Dir die Vorteile und Nachteile so einer Modifikation näher zu bringen, mit dem Schwerpunkt auf Nightscape und Astrofotografie.
Seit Jahren beschäftige ich mit der Abbildung von sogenannten "Nightscape" Aufnahmen. Seit knapp einem halben Jahr auch intensiver mit dem Thema Deepsky. zu diesem Zweck habe ich mit auch eine dedizierte Astrokamera angeschafft, die Altair 269c. Der Vorteil dieser speziellen Kameras für Astrofotografie ist, dass Sie Standardmäßig nicht über einen sogenannten UV-IR Filter verfügen, um auch "Licht" aus Bereichen des Weltalls auf den Sensor zu lassen, welches für eine realistische Wiedergabe der Objekte benötigt wird.
Vor allem handelt es sich hier bei hauptsächlich um die H-Alpha Strahlung, welche im Bereich 650nm des Spektrums von sichtbarem Licht liegt und tief rot ist.
Da aber (bis auf einige Ausnahmen) alle heutzutage verkauften DSLR/DSLM Kamera von Werk aus mit einem UV-IR Filter ausgestattet sind um eine realistische Farbwiedergabe bei Tageslicht zu ermöglichen (siehe Vergleichsbilder). Diese UV-IR Cutfilter begrenzen das auf den Sensor treffende Spektrum auf ca. 375-650nm, schneiden als genau dort ab wo es für Nachthimmelfotografen interessant wird!
UV-IR Filter - Warum sind diese Filter von Werk aus verbaut?
Der Grund dafür ist, dass die heutigen CMOS Sensoren im UV und IR Bereich sehr empfindlich sind! Das ist aber gerade für uns Astrofotografen ein gewaltiger Vorteil, wenn wir diese von Werkausverbauten Filter entfernen (lassen). Da wir diese Filter problemlos über Clip-In respektive Schraubfilter vor dem Objektiv jederzeit wieder dem optischen System zur Verfügung stellen können, und somit unsere Kameras wie gehabt für die "normale" Fotografie benutzen können.
Für so einen Umbau empfehle ich Euch folgende Firma - mit der ich nur sensationelle Erfahrungen gemacht habe!
Wie wirkt sich so ein Umbau nun im Ergebnis aus?
Dazu vergleichen wir zwei Bilder die in der gleichen Nacht mit ähnlichen Belichtungseinstellungen gemacht wurden, einmal mit einer modifizierten Kamera einmal mit einer normalen Kamera:
Wie wir sehen erhalten wir wesentlich mehr Informationen im roten Spektrum, diese Informationen führen aber auch dazu, dass ich bei der Nachbearbeitung theoretisch wesentlich mehr Zeit für eine "korrekte" Darstellung der Farben aufwenden muss (vor allem wenn Landschaft im Vordergrund ist!).
Für mich ist dies kein großer Nachteil, da ich bei fast allen meinen Nachtfotos die Kamera auf einer Nachführung betreibe und somit die Landschaft im Vordergrund - sowie den Himmel separat belichte und auch noch für den Himmel immer mehrere Bilder fotografiere und diese mit Sequator stacke. Dadurch tritt dieser Nachteil, bei meinem Bearbeitungsprozess in den Hintergrund, weil Sequator im Stackingprozess einen "automatischen Weißabgleich" im Himmel macht!
Da bei diesem Stacking von - auf einer Nachführung entstandenen - Bildern der Vordergrund verschwimmt, ist es notwendig diesen separat aufzunehmen. Dies empfiehlt sich sowieso meistens, da durch lange Belichtungszeiten (somit ausgebrannte Lichter im Vordergrund) und den Fokus auf unendlich im Himmel, es auch andere Gründe gibt den "Vordergrund" mit anderen Einstellungen nochmals abzulichten und das Ergebnis dann in der Bildverarbeitung zu verheiraten!
So entstehen, dann Bilder wie diese:
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